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Hallo liebe Leser,
und willkommen beim dritten Teil meiner Geschichte! Da die vorherigen Teile sehr gut angekommen sind, habe ich beschlossen, noch weiter zu schreiben. Danke an alle eingefleischten Leser und ein herzliches Willkommen an diejenigen, die jetzt erst einsteigen. Ich empfehle natürlich wieder, die vorherigen beiden Teile zuerst zu lesen, da die Geschichte einen Handlungsstrang verfolgt. Kritik und Lob sind wie immer gern gesehen!
In diesem Kapitel geht es endlich so richtig los, und ich freue mich jetzt schon darauf, weiterzuschreiben. Ich hoffe, ihr habt mit der Geschichte genauso viel Spaß wie ich und wünsche euch daher jetzt viel Vergnügen beim Lesen!
MfG,
Heart
Alle Personen sind mindestens 18 Jahre alt.
Kapitel 3: See und Zeebrugge
Fabian.
Fabian.
Fabian, hatte sie gesagt.
Sie hatte „Fabian” gesagt, inmitten all des Wassers, inmitten all ihres Seufzens, inmitten ihres intimsten Moments, den Fabian heimlich beobachtet hatte.
Und dann hatte sie ihn entdeckt. Sie war erstarrt und stand nun nass, nackt und mit triefender Fotze immer noch in der Dusche, während sein Sperma an der Glastür herunterlief.
Fabian lächelte. Ein bösartiges, gewinnendes Lächeln. Vor seinem inneren Auge wirbelten all die neuen Möglichkeiten umher, die sich ihm nun, da er wusste, was seine Cousine dachte, ermöglicht hatten. Er sah sie bereits mit Augenbinde, Knebel und Vibrator zwischen den Schenkeln in einer speziellen Vorrichtung von der Decke hängen.
Er saß auf seinem Bett, die Hände in seinem Schoß, lächelnd.
Lächelnd, lächelnd.
Trotz seines Orgasmus vor wenigen Minuten pochte sein Schwanz schon wieder in seiner Hose. Er zuckte freudig. Und könnte er lächeln, so würde er es noch breiter tun als es Fabian bereits tat.
Dieser stand unterdessen auf und schnappte sich einige Taschentücher aus der bereitstehenden Box auf dem dunklen Holzschreibtisch. Dann näherte er sich der Tür zum Badezimmer, aus der noch immer kein Laut hervorgedrungen war. Kurz lauschte er, doch auch so nah an der Schwelle zum Nebenraum war kein Geräusch auszumachen.
Er zuckte mit den Schultern, dann machte er sich an dem weißen, in die Länge gezogenen Fleck zu schaffen, welcher an der Tür getrocknet war. Kurz staunte er darüber, wie geil er beim Anblick seiner masturbierenden Cousine geworden war, dass er so heftig gekommen war und trotzdem schon wieder einen Ständer hatte.
Während er die klebrige Masse von unten nach oben her aufwischte, überarbeitete er schnell die Ereignisse der vergangenen Tage. Er dachte an die seltsamen Gespräche, die er mit Sarah hatte führen müssen. An ihren Blick, den er damals nicht hatte deuten können, als sie aus der Kabine gestürmt war, während er eine Salve Sperma nach der anderen verschoss.
Jetzt konnte er es. Die Teile fügten sich zusammen, und das Bild, das er von seiner Cousine hatte, wurde aktualisiert.
Und ihm gefiel das Update sehr.
Jetzt erkannte er ihren Blick. Er erinnerte sich an all die Seitenblicke, heimlich, aus dem Augenwinkel, ihm zugeworfen, beim Essen auf dem Schiff, im Bus in London.
Er hatte gedacht, sie wäre nur nervös gewesen. Er hatte gedacht, sie hätte die Ereignisse verarbeiten müssen, hätte nur länger gebraucht als er.
Aber das, was er sich nun zusammengereimt hatte, war viel besser.
Fabian erhob sich aus der Hocke, warf die zerknüllten Taschentücher in den Mülleimer neben dem Tisch und warf sich mit einem kleinen Sprung auf das Doppelbett. Er rollte sich auf den Rücken, in die Mitte des Bettes, und breitete die Arme aus.
In seiner Hose drückte sein Schwanz weiter gegen die Jeans und formte eine Wölbung im Stoff.
Langsam kehrte Leben in das Badezimmer zurück. Zuerst hörte Fabian nur unbestimmtes Rascheln, dann das Geräusch, das entstand, wenn jemand gegen eine Porzellanschüssel stieß. Schließlich das Geräusch eines Föns und weiteres Geraschel von Kleidung, die aufgehoben und angezogen wurde.
Nach knapp 10 Minuten öffnete sich die Tür, und Sarah trat heraus. Fabian beobachtete sie durch den Spiegel, der vor der Badezimmertür hing.
Sarah hatte ihre langen, blonden Haare zu einem losen Zopf nach hinten gebunden, sie trug eine lange, enge Jeans und ein bauchfreies Top, das einen seltsam modischen Schnitt hatte. Sie war nicht geschminkt, ihre Wangen hatten die Röte ihrer Erregung verloren. Ihr Ausdruck wirkte gefasst, doch ihre Augen trugen einen stumpfen, verzweifelten Blick, welcher unbestimmt an die gegenüberliegende Wand geworfen wurde.
Sie verharrte in dem kleinen, engen Gang, nachdem sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, und atmete tief durch.
„Wie viel hast du gesehen?”, fragte sie.
Sie stotterte nicht. Sie zitterte nicht. Sie wurde nicht rot. Sie wusste, wovon sie da sprach, aber jetzt war nicht der Zeitpunkt, um in Scham zu verfallen, jetzt war der Augenblick gekommen, in dem sie herausfinden musste, wie genau die Lage war.
„Alles”, antwortete er, mit trügerisch warmer Stimme, fast schon erzincan escort liebevoll. „Ich habe alles gesehen. Und auch gehört.
Sarah zog scharf die Luft ein und schloss kurz die Augen, etwas länger, als man sie zum Blinzeln schließen würde.
„Ja, ganz recht, ich habe gehört, wie du meinen Namen gestöhnt hast, Kleine”, dachte Fabian verächtlich und rieb sich im Geiste die Hände.
Sarah blickte ihn nicht an. Ihre Augen waren weiterhin auf die Wand vor ihr gerichtet.
„Du hast mir also…zugesehen?”, fragte sie.
„Fast die ganze Zeit.”
So warm, so freundlich, fast liebevoll. Und doch bösartig.
„Warum? Ich bin deine Cousine”, stellte sie mit heiserer Stimme fest. Es war keine Verurteilung, es war ein Nachforschen. Sie musste Informationen sammeln.
„Na und? Wenn ich sehe, wie sich so ein hübsches Mädchen einen Duschkopf an die Fotze hält, schau ich doch nicht weg. Kein Mann würde das tun, ganz egal, wer die Frau ist.”
Fabian versuchte, eine Reaktion aus ihr herauszukitzeln. Aber weder seine sofortige Abweisung der Familienfrage, noch die Anspielung auf ihre Masturbationstechnik, noch das Wort ‘Fotze’ bewirkten mehr als ein kurzes Zusammenkneifen der Augen von Sarahs Seite.
Einen Moment lang herrschte Stille. Sarah sagte nichts, und Fabian wartete. Dann regte sich Sarah.
Bewegung kam in ihrem Körper, die Schultern sanken nach hinten, bis sie an der Wand lehnte. Sie fokussierte nun einen festen Punkt an der Wand, ihr Gesicht wirkte konzentriert, sie dachte angestrengt nach. Nach ein paar weiteren Sekunden sagte sie:
„Du hast dich dabei selbst befriedigt. Und du hast etwas zu mir gesagt, bevor du die Tür zu gemacht hast, und du hast seltsam gelächelt. Das sah nicht so aus, als hättest du nur ‘nicht weggeschaut’. Du hast das viel eher richtig genossen.”
„Das stimmt”, sagte Fabian, „aber ganz ehrlich, wer würde das nicht? Du bist ein verdammt schönes Mädchen und hast einen tollen Körper. Und wenn man so jemanden nackt sieht, wie die Person sich die Muschi streichelt, dann ist das schon etwas, was einen anheizt. Vor allem, wenn die Person den eigenen Namen stöhnt.”
Diesmal ließ ihre Reaktion nicht lange auf sich warten. Sarah zuckte zusammen, wurde rot und öffnete leicht den Mund, in einer Mischung aus Beschämung und Ratlosigkeit. Dann drehte sie sich endlich ganz zu ihm um.
Ihre Maske der Gefasstheit brach, Tränen glitzerten in ihren Augenwinkeln, sie atmete tief und schwer. Dann verzog sie das Gesicht und begann, äußerlich wie innerlich zusammenzubrechen.
Fabian witterte seine Chance, sprang vom Bett hoch und auf sie zu, und kurz bevor sie losheulte, hatte er sie fest umschlossen. Er breitete die Arme zu beiden Seiten aus, und sie tat einen Schritt auf ihn zu, bevor sie in seiner Umarmung ihr Gesicht gegen seine Brust drückte und hineinschluchzte. Er legte eine Hand um ihren Rücken, presste sie an sich, die andere auf ihren Hinterkopf, sanfter Druck. Sie schlang beide Arme fest um ihn, verlor sich in ihm, fest umfangen.
Sie heulte in sein Shirt hinein, ließ ihre Fassade nun vollends fallen.
„Shhh, alles ist gut”, sagte Fabian beruhigend, heuchelte Trost. Innerlich tanzte er einen Freudentanz der Empathielosigkeit. Kein Mitgefühl, kein Funken der Reue über das, was er gesagt und getan hatte. Nur das kalte, herzlose Wissen um seinen Sieg. Er blickte entspannt in die Augen seines eigenen Spiegelbildes, welches die weinende Sarah in seinen Armen hielt, mit einem sadistischem Grinsen im Gesicht.
Sie heulte weiter Rotz und Wasser, tobte sich an ihm aus, bis sie genug rausgelassen hatte, um wieder ihre Fassung zu gewinnen.
Sie löste sich von ihm, und er gab sie sofort frei. Sarah schniefte, wischte sich die verheulten Augen mit dem Handrücken ab und versuchte, ihren normalen Gesichtsausdruck wiederzuerlangen. Es gelang ihr nicht ganz.
„Tut mir leid, ich…ich komm mit sowas nicht klar, ich…” Sie schniefte nochmal. „Ich brauch mal kurz, okay? Gib mir ein paar Stunden.”
Sie fächerte sich mit der Hand Luft ins Gesicht, um ihre feuchten Augen zu bändigen.
„Klar, kein Problem. Ich geh in die Lobby, bleib du hier. Wenn was ist, dann finden wir uns schon”, antwortete er.
Er nahm sich seine Kopfhörer und trennte sein Handy vom Ladekabel, dann schickte er sich an, das Zimmer zu verlassen.
„Warte.”
Er wandte sich um. Sarah umarmte ihn nochmal. Fest. Sie schmiegte sich an ihn und drückte ihr Ohr gegen seinen Brustkorb.
„Danke.”
„Kein Problem”, antwortete Fabian. „Wir sehen uns nachher.”
Dann löste er sich von ihr, öffnete die Zimmertür und trat hinaus. Als er die Tür hinter sich schloss, blickte Sarah ihm nach, eine Kombination von Dankbarkeit und Trauer in ihren Augen.
Er dagegen steckte sich die Kopfhörer in die Ohren, und hörte Wagners Rheingold, Einzug der Götter in Walhall, während er den Gang entlangschritt. Aufrecht. Kalt. Monströs.
Sie sahen sich bis zum Abend nicht wieder. Sie aßen still mit erzurum escort Ulrike zu Abend, dann ging Sarah ins Bett. Sie sagte, sie sei übermüdet, und wolle daher etwas früher schlafen gehen. Fabian verbrachte den Abend mit seiner Mutter, und feierte den gelungenen Tag mit einigen Cocktails, die er an der selben Theke bestellte, an der er bereits die Show-Gruppe beobachtet hatte. Und als die Lobby ihre Geschäfte schloss, drehte er noch einige Runden an Deck und blickte auf das Meer hinaus, welches ihn den gesamten nächsten Tag tragen würde. Er blieb bis in die späte Nacht dort, atmete kühle Luft ein und stieß kleine Wölkchen wieder aus, getragen vom Klang der Stille.
Der Tag auf See
Am nächsten Tag stand Fabian ohne einen Wecker auf. Ulrike war nicht zu sehen. Er sah kurz auf die andere Seite des Doppelbettes hinüber, in dem er lag. Die Blondine schlief noch.
Sarahs lange Haare fielen über ihre Wangen und verbargen ihr Gesicht, ihre Hände lagen angewinkelt vor ihrer Nase, deren Spitze aus den Strähnen hervorbrach.
Fabian wälzte sich zurück, langte nach seinem Handy und löste es vom Ladekabel. Die Uhr zeigte ihm an, dass er sich noch in den frühen Morgenstunden befand, jedenfalls würde er es noch zu den frühen Morgenstunden zählen. Für andere war es vormittags.
Er checkte kurz seine Nachrichten durch, dann schaltete er sein Handy wieder ab und legte es zurück auf den Nachttisch. Er schnappte sich das Buch „Burning Heart of Ice”, das er sich mitgenommen hatte, und begann, zu lesen.
Einige Minuten später erwachte auch Sarah. Sie wälzte sich unruhig zwischen Decke und Matratze herum, bis sie sich schlussendlich vom Schlaf losriss und sich aufsetzte.
„Guten Morgen”, sagte Fabian, ausnahmsweise mal mit einer freundlichen Stimme, für die gegebene Uhrzeit äußerst ungewöhnlich.
„Morgen”, murmelte der Mund hinter der zerzausten Mähne zurück.
Sarah blieb ein paar Minuten sitzen, dann stemmte sie sich hoch und ging ins Bad, schloss hinter sich die Tür.
In Erinnerung dessen, was dort gestern passiert war, spannte Fabians Morgenlatte seine Boxershorts.
Er legte sein Buch beiseite, stand auf und öffnete die Balkontür. Er betrat den sonnenbeschienenen Platz und stellte sich an die Reling, die zu beiden Seiten zu den anderen Balkons abgetrennt war. Vor ihm erstreckte sich die Weite der Nordsee, mündend in den Horizont. Er schloss die Augen, atmete tief durch.
Fabian streckte sich, knackte mit seinen Gelenken, und genoss die Wärme auf seiner fahlen Brust. Ein schöner Morgen.
Aus der Kabine hörte er leise das Rauschen der Dusche. Er fühlte das Bedürfnis, aufs Klo zu gehen, weswegen er sich anzog, Sarah einen Zettel zu seinem Verbleib schrieb und dann, mit Key-Card und Smartphone ausgerüstet, das Zimmer verließ, um eine der öffentlichen Toiletten zu benutzen und sich etwas vom Frühstücksbuffet zu stibitzen.
Als er zurückkehrte, fand er Sarah im Schneidersitz auf dem Doppelbett sitzend vor. Sie trug das selbe Top und die selbe Jeans wie gestern, die Haare hatte sie allerdings offen. Sie blickte in ihren Schoß, bis er den Spiegel passiert hatte, der vor dem Eingang zum Bad hing. Sie blickte zu ihm auf, und brachte ihren Oberkörper in eine aufrechte Position.
„Ich glaube, wir müssen reden.”
„Das klingt nach einer guten Idee”, antwortete er gelassen. Er hatte bereits etwas in der Richtung vermutet.
„Sollen wir uns einen ruhigen Ort suchen? Oder weißt du, wann meine Mutter wieder da ist?”
„Sie war kurz da und sagte, dass sie hoch an den Pool gehen will”, sagte Sarah. „Und bei dem Wetter wird sie da wohl erstmal bleiben.”
Sie wirkte entschlossen, wenn auch nervös und unruhig. Sie hatte die Arme verschränkt, vermutlich unbewusst, und ihre zierlichen Hände umklammerten ihre Oberarme. Ihre Atmung ging tief und zitternd.
Fabian nickte nur kurz, als Zeichen, dass er dazu bereit war, hier und jetzt ihr Gespräch zu führen. Er lief an ihr vorbei, zum Schreibtisch. In dem kurzen Moment, in dem neben ihr vorbeiglitt, fühlte er ihren brennenden Blick in seinem Rücken, bevor er nach dem beistehenden Stuhl griff, ihn zu sich heranzog und sich setzte.
Dann blickte er sie direkt an, die Ellenbogen auf den Knien abgestützt, die Fäuste unter dem Kinn. Seine blau-grauen Augen bohrten sich in ihre, ein stechender Blickkontakt. Sein Geist versuchte, ihre Abwehr zu überwinden und durch ihre Augen ihre Gedanken zu lesen, in sie vorzudringen. Doch ihre sonst so hellen und freundlichen Augen waren heute eine Barriere, die er nicht brechen konnte, obwohl ihr Blick etwas wankte.
Mit einem weiteren Nicken bedeutete er ihr, zu sprechen.
Sarah holte nochmal tief Luft, um sich zu sammeln, dann begann sie:
„Okay, also. Wir haben uns beide in den letzten Tagen in etwas ungewöhnlichen Situationen erwischt…”
Die Worte wirkten vorgefertigt. Als hätte sie ihr Gespräch bereits vorausgeplant, sich die richtigen Worte gemerkt, um jede Unannehmlichkeit so gut wie möglich zu umgehen. eskişehir escort
„Ich werde tun, was ich kann, um deine Planung zu durchbrechen”, dachte Fabian im Stillen und wartete den Moment ab, an dem er ansetzen könnte. Er konzentrierte sich darauf, seine Mimik unter Kontrolle zu halten und sich nichts anmerken zu lassen, während sie sprach. Undurchdringlichkeit war der erste Schritt.
„…und ich glaube, da besteht etwas Klärungsbedarf. Ich fange gleich mal an: Es tut mir leid, dass ich dich vorgestern gestört hab. Ich hätte klopfen sollen oder sowas, aber du hättest dich beispielsweise auch ins Bad zurückziehen können. Dann wäre das nicht passiert. Aber ist ja jetzt egal, es ist ein bisschen zu spät dafür. Also: Tut mir leid.”
Kurz machte sie eine Pause und sah ihn leicht verunsichert an, wartete, ob er etwas sagen wollte. Fabian sagte nichts, also fuhr sie fort.
„Dann die Sache gestern. Ja, ich mache es auch. Und ja, ich bin da vielleicht ein bisschen pervers, bei den Sachen, die ich mir vorstelle.”
Oh, sie hatte ja kleine Ahnung von den Dingen, die er sich dabei vorstellte.
Fabian erforschte ihre Mimik, suchte nach Lücken und Anhaltspunkten. Sie ging auf Angriff und würde gleich versuchen, ihm aufzutischen, dass es ein Missverständnis gewesen sei. Aber er war sich mit seinen Schlussfolgerungen sicher.
„Ich stelle mir einfach gerne irgendwas mit einem Familienmitglied vor, das hat irgendwie was verbotenes. Also nur in der Theorie, versteht sich! Weil, naja, ich weiß nicht, irgendwie mag ich…das einfach.”
Der mittlere Satz war etwas zu schnell und ihre Stimme zu hoch, zusätzlich wurde sie rot. Sie begann zu stottern, und Fabian sah die ersten Risse in ihrer Rhetorik.
„Da ist mir das dann eben so rausgerutscht, und ich…also, das hat nichts mit dir zu tun, gar nicht, wirklich! Das ist nur…so ein Fetisch von mir!”, stotterte Sarah weiter, versprach sich fast. Der Fakt, dass sie in Fabians Gesichtszügen nichts lesen konnte, verwirrte sie, ihre Konzentration begann zu schwinden.
„Es ist schon okay”, antwortete er, wieder in einer warmen und unterstützenden Tonlage. „Da ist nichts schlimmes dabei. Du kannst mir das ruhig erzählen, ich bin dir auch nicht böse. Es ist nichts falsches, sowas zu denken, das ist was ganz normales. Und es ist keine Beleidigung, ganz im Gegenteil sogar.”
Der Grundstein war gelegt. Er sagte ihr, dass es nichts sei, wofür man sich schämen musste und wiegte sie gleichzeitig in Sicherheit.
Sarah sah ihn dankbar an, fing sich wieder.
„Ja, okay, gut, dass du das so siehst”, fuhr sie fort. „Jedenfalls ist das nur so ne Vorliebe und nichts ernstes, du musst dir also keine Sorgen machen oder so. Das war nur im Affekt, quasi.”
Fabian erkannte den Augenblick.
„Jetzt kanns losgehen”, dachte er und griff an.
„Ich mache mir keine Sorgen. Aber du musst mich nicht anlügen. Ich weiß doch, dass da mehr dahintersteckt.”
Sarah blickte ihn geschockt und verwirrt an, verwundert.
Jetzt war ihre Deckung unten. Volltreffer.
„Mir geht’s doch genauso. Glaubst du, ich hätte wirklich gespannt, wenn es bei mir anders wäre? Du kannst es mir ruhig sagen.”
„Dir was sagen?”, fragte Sarah, vollkommen perplex und durcheinander.
„Komm schon. Brauchst du wirklich noch mehr Hinweise? Ich starre dich die ganze Zeit an, und du mich genauso, und wir beide merken es. Das war schon fast immer so, seit wir Kinder waren. Ich sage dir, dass du wunderschön bist, und du wirst in meiner Gegenwart rot. Du seufzt meinen Namen und ich denke auch immer an dich, weil es einfach etwas schönes ist.”
Bereit für den Todesstoß.
„Ich liebe dich”, log er.
Fatality.
Für eine Sekunde stand die Welt still. Die Vibration seiner Worte hing in der Luft. Sarah blickte ihn an. Fabian blickte sie an. Lüge. Wahrheit. Verlangen. Liebe.
Planung. Hoffnung.
Dann traf sie die falsche Erkenntnis wie ein Hammer. Ihr Atem stockte, als ihr Gehirn realisierte, was nicht hatte sein können. Was unmöglich war. Was sie gehofft hatte, ohne es sich selbst je eingestehen zu wollen.
Er hatte getroffen. Ihre Lüge brach in sich zusammen, sie verlor ihre Kontrolle über Mimik und Gesprächsverlauf. Sein Schauspiel war perfekt gewesen. Sie glaubte ihm, er sah es ihr an. Und er sah ihr an, dass sie ihn tatsächlich liebte.
Dann versuchte sie ein letztes Mal, es abzuweisen, obwohl ihr innerlich klar war, dass es umsonst war.
„Fabi! Nein, das geht nicht! Du…das ist nicht richtig! Das ist verboten, und es ist krank! U…und es ist…es ist…”
„Fühlst du denn nicht so?”
„Aber das…das ist Inzest”, flüsterte sie schon fast. „Es ist verboten!”
„Und doch leugnest du es nicht”, stellte Fabian fest.
„Ja, es ist verboten. Und ja, manche würden es als krank ansehen. Aber wir beide wissen, dass es nicht so ist.”
Sarah sah ihn verdutzt an. Er hatte das Gespräch in eine Richung gelenkt, von der sie nie auch nur zu träumen gewagt hatte, vollkommen außerhalb ihres Plans.
„Wieso sollte es etwas schlimmes sein? Es ist etwas schönes, etwas, wovon alle Menschen träumen und das nur wenige Menschen jemals echt erleben. Warum sollten wir es uns verbieten lassen? Nur, weil andere es nicht wollen? Das ist nur Eifersucht, und Eifersucht ist in jedem Fall etwas schlechtes.”
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